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Rodalber Felsenwanderweg
5-6h, 20km
Mittel
Keine Besonderheiten
Ganzjährig
Mit Zug von Pirmasens nach Rodalben in etwa 10min.


Wandern auf dem Rodalber Felsenwanderweg
Der Felsenwanderweg bei Rodalben befindet sich im südwestlichen Pfälzerwald nahe Pirmasens. Dieser verläuft rund um die Ortschaft Rodalben auf einem Höhenweg mit überschaubarer Steigung. Dabei führt der Rundweg durch sämtliche Seitentäler. Zudem zeichnet sich der Felsenwanderweg durch seine zahlreichen Buntsandsteinfelsen, Aussichtspunkte und Höhlen aus. Die gesamte Rundtour des Rodalber Felsenwanderwegs beträgt 44km; die hier beschrieben, verkürzte Tour beträgt hingegen 20km. Highlights wie die Bärenhöhle, der Bruderfelsen und die Alte Burg können auf der Wanderung erkundet werden. Die Wegführung ist durch die Beschilderung „Felsenwanderweg“ und ein weißes F auf blauem Untergrund bzw. auch einfach nur durch eine weiß-blaue Farbmarkierung gekennzeichnet.

Tourenbeschreibung
Zustieg zum Felsenwanderweg über das Langenbachtal
Wir beginnen unsere Wanderung am Bahnhof Rodalben und folgend der Straße nach rechts. Alsbald entdecken wir die Wegmarkierung des Pfälzer Waldpfads (gelb-grüne Welle), welcher wir bis zum eigentlichen Startpunkt folgen. Dabei überqueren wir die Bahngleise über eine Brücke, um wenig später ins Langbachtal zu gelangen. Nach 2,5km auf breitem Waldweg erreichen wir den Felsenwanderweg und zugleich das erste Tourenhighlight.

Die Bärenhöhle und der Bärenfelsen
Der Bärenfels befindet sich am Wegesrand neben einem kleinen Rinnsal und Wasserbecken. Von hier aus kann man bereits die untere und obere Bärenhöhle zwischen den Bäumen erkennen. Über einen schmalen Pfad steigen wir kurz zur unteren Bärenhöhle auf. Da es Tage zuvor viel geregnet hat, fließt ein kleiner Wasserfall vor der Höhlenöffnung hinunter. Dieser wirklich idyllische Ort vermittelt uns durch sein intensives Grün, die moosbewachsenen Felswände und herabhängenden Pflanzen ein Gefühl, in einem Tropenwald zu sein.

Über einen kurzen Steilaufstieg erreichen wir die noch größere Höhle. Um diese vollständig zu erkunden, muss man eine minimale Klettereinlage meistern. Wer Angst vor Spinnen hat, sollte dann doch besser nicht zu weit hineinlaufen. Darüber hinaus kann man es sich auf einer von mehreren Bänken vor der Höhle gemütlich machen. Nachdem wir dann beide Höhlen hinreichend besichtigt haben steuern wir unser nächstes Ziel, den Bruderfelsen, an.

Der Bruderfelsen
Von der oberen Bärenhöhle folgen wir nun der Beschilderung des Felsenwanderwegs zum Bruderfelsen. Dabei geht es auf einem erhöhten Pfad das Langenbachtal entlang zurück. Nach einer Weile gelangen wir an eine befahrene Straße, die wir mit Vorsicht überqueren. Wenig später erreichen wir dann den wunderschönen Bruderfelsen oberhalb von Rodalben. Dieser besteht aus zwei rot-braunen, erodierten Buntsandsteinsäulen, die man problemlos begehen kann. Zudem ist auch hier wieder eine schöne Sitzgelegenheit. Daher entscheiden wir uns, hier eine Pause einzulegen. Die Aussicht auf Rodalben und die umliegenden Hügel ist auch recht schön.

Weiter geht es leicht absteigend zum Alten Bierkeller, einer vergitterten, kleinen Höhle. Der Weg windet sich durch ein sattgrünes Seitental Rodlabens. Auf dem Weg zur Alten Burg treffen wir zuvor noch auf den Felsenbunker „Am Köpfel“. Dieser besitzt einen kurzen, begehbaren Tunnel. Zum Durchlaufen benötigt ihr wiederum Licht. Auch wenn dieser nur einige Meter um eine Kurve führt, ist es stockdunkel im Tunnel. Nachdem wir uns diesen Spaß gegönnt haben, wandern wir weiter zur Alten Burg.
Die Alte Burg und der Hettersbachfelsen
Die Alte Burg ist ein großer Buntsandsteinfels mit Sitzgelegenheiten, einer Fahne und einer Gedenktafel. Der Ausblick über Rodalben ist meiner Meinung nach, der beste dieser Rundtour. Über ein weiteres, wenn auch kleineres Seitental, gelangen wir zum Hettersbachfelsen. Dieser zeigt wie viele andere Felsformationen einen Überhang, allerdings mit schön anzusehenden herabhängenden Pflanzen.

Von Horberg zum Zigeunerfelsen auf der Nordseite Rodalbens
Vom Hettersbachfelsen ist es nicht mehr weit zum weniger spektakulären, wenngleich großen Horbergfelsen. Ab hier steigen wir über ein Seitental nach Horberg ab. Sobald wir an einen breiten Forstweg kommen, kürzen wir den Wanderweg ab. Dazu folgend wir dem Forstweg nach rechts auf den breiten Weg, der wenig später asphaltier durch Wohngebiet verläuft. Am Ende der Straße treffen wir wieder auf den Felsenwanderweg. Wir überqueren die Bahnschienen erneut und steigen kurzerhand auf der Nordseite Rodalbens wieder auf einen Höhenweg auf. Neben der typischen Markierung ist nun zusätzlich noch ein weiß-blauer Doppelstrich zur Orientierung vorhanden. Nach einigen Minuten erreichen wir den Zigeunerfelsen, der durch seine vorgelagerten Bäumen kaum Aussicht bietet.
Kanzelfelsen und Schweineflesen
Vom wenig spektakulären, jedoch großen Zigeunerfelsen durchlaufen wir zwei idyllische Täler auf Pfaden, teils durch offenes Gelände, teilweise durch Waldabschnitte. Bevor wir zum Kanzelfelsen steil aufsteigen, überqueren wir eine befahrene Straße.

Hier ist wieder Vorsicht geboten! Über Stufen und Pfade steigen wir ungewohnt steil zum Aussichtspunkt des Kanzelfelsens auf. Der Fels selbst ist recht klein, allerdings hat er ein künstlich Aussichtsplattform vorgelagert, von wo aus man über Rodalben schauen kann. Die Aussichtspunkte zurvor waren jedoch deutlich schöner, weshalb wir uns nicht lange aufhalten und kurzhand wieder absteigen. Wieder auf dem Pfad unterqueren wir eine Stromleitung und wandern für circa 1km erst auf schmalem Pfad, dann durch einen sich weitenden Wald. Hier wandern wir dann schön an den Felswänden entlang bis wir in einer Kurve den gespaltenen Schweinefelsen erkunden. Am Schweinefelsen verlassen wir im Abstieg den Felsenwanderweg. Wir passieren einen Sportplatz und folgen der Wegmarkierung des Pfälzer Waldpfads bis zum Bahnhof, wo unsere felsenreiche Rundtour endet.

Mein Fazit
Der Rodalber Felsenwanderweg zählt sicherlich zu den Top Touren des Pfälzerwalds. Die Bärenhöhle und der Bruderfelsen sind sehr sehenswert, werden allerdings bereits im ersten Fünftel der Tour erreicht, was für den Spannungsbogen einer 20km Rundtour nicht besonders gut ist. Dennoch werden eine große Anzahl verschiedenster Felsformationen angesteuert, wobei natürlich nicht jeder Fels zum Verweilen einlädt. Der südliche Abschnitt und gleichzeitig die erste Hälfte der Rundtour war für mich deutlich aufregender und abwechslungsreicher als die zweite Hälfte auf der Nordseite Rodalbens. Dies liegt zum einen an der größeren Anzahl an Felsformationen, aber auch an den schöneren Aussichtspunkten. Der gesamte Weg verläuft nahezu ausschließlich auf Pfaden, was mir besonders gefällt. Zuletzt muss man sagen, dass diese Tour vom satten Grün der Bäume und Pflanzen lebt und dies findet man vor allem im Mai vor.