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Snøhetta

Wanderung von Snøheim auf die Snøhetta (Stortoppen), dem höchsten Berg des Dovrefjells mit spektakulärer Weitsicht.

5-6h, 12km

Mittel

Wanderstöcke (optional).

Juli – September

Vom Hjerkinnhus (in Hjerkinn) mit dem Bus nach Snøheim. Busverbindungen gibt es 5 pro Tag pro Richtung (Kosten: etwa 85 NOK pro Richtung). Das Hjerkinnhus erreicht man sowohl mit dem Auto als auch mit dem Zug. Am Hjerkinnhus kann man kostenlos parken.

4/5

Wanderung auf die alles überragende Snøhetta

Die Snøhetta ist mit 2286m der höchste Berg des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks und zugleich einer der höchsten Gipfel Skandinaviens. Sie besteht aus den vier Gipfel Vesttoppen (2253m), Hettpiggen (2260m), Midtoppen (2278m) sowie dem höchsten Gipfel Stortoppen (2286m). Eine Besonderheit ist ihre aus der Umgebung hervorstechende Größe. Sie überragt quasi alles, was sie umgibt. Dies wiederum macht die Snøhetta zu einem attraktiven Wander- sowie Aussichtsziel. Die hier beschrieben Wanderung verläuft von der Hütte Snøheim bis zum Gipfel des Stortoppens. Die Wegmarkierung ist durch Beschilderung des Stortoppen und darüber hinaus durch ein rotes „T“ gegeben. Weitere Orientierungshilfen sind Steinmänner und farbige Markierungsstäbe.

Das rote „T“ als Wegmarkierung.

Die Anreise nach Snøheim erfolgt mit dem Bus in etwa 30 Minuten vom Hjerkinnhus (in Hjerkinn). Eine Reservierung des Bustickets solltet Ihr aufgrund der begrenzten Kapazitäten in Betracht ziehen. Es ist anzumerken, dass es nur die zwei Möglichkeiten gibt, entweder mit dem Bus zu fahren oder zu Fuß aufzubrechen. Letzteres ist die deutlich längere und monotonere Alternative.

Tourenbeschreibung

Anreise nach Snøheim

Pünktlich um 8:30 Uhr startet unser Bus vom Parkplatz des Hjerkinnhus Richtung Snøheim. Dieser fährt für 30 Minuten gemächlich ansteigend über eine Schotterpiste. Wir bekommen bereits erste Eindrücke, was uns bezüglich der Weitsicht erwartet. Nach halber Streck fahren wir allerdings in tiefstehende Wolken hinein und sehen quasi nichts mehr. Als wir Snøheim erreichen sehen wir gerade mal die Berghütte. Ein Wegweiser unmittelbar am Busausstieg weist uns allerdings die Laufrichtung. Wir wandern also los in guter Hoffnung auf bessere Sichtverhältnisse, was sich später als gute Entscheidung herausstellen sollte. Alle folgenden Bilder sind eigentlich auf dem Rückweg entstanden, dennoch bilden sie die interessanten Wegpunkte sehr gut ab.

Snøhetta (2286m) von Snøheim aus betrachtet.

Steiniger Zustieg zur Snøhetta

Die eigentliche Wanderung beginnt also an der Berghütte Snøheim, welche praktisch sowie schön an einem Bergsee mit Blick auf die Snøhetta gelegen ist. Wir umlaufen zunächst den See. Dabei queren wir eine Brücke über den kleinen Fluss Stridåi.

Brücke bei der Bergstation Snøheim.
Wir folgend dem Wegweiser über steinige Pfade. Die Sicht ist nach wie vor nur einige Meter weit. Nach guten 30 Minuten erreichen wir eine Abzweigung zum Vesttoppen, verbleiben aber auf dem Weg zum Stortoppen. Bis zum „richtigen“ Anstieg geht es gemächlich weiter bergauf über größer werdende Steine und ein Schneefeld. Nach einer Weile gelangen wir an einen reißenden Bach.
Steiniger Zustieg zur Snøhetta.

Flussüberquerung

Der breite Wasserlauf, den wir durchqueren müssen, wird durch den Gletscher Istjørni und seinen Schmelzwassersee gespeist. Wir schauen also nach einer geeigneten Route, um trockenen Fußes auf die andere Seite zu gelangen. Es geht über zahlreiche große und kleine Steine, die zum Teil recht rutschig sind. Wanderstöcke geben hier zusätzlichen Halt. Sollte es Tage zuvor stark geregnet haben, ist mit einem deutlich höheren Wasserstand zu rechnen. Nachdem wir nun ohne auszurutschen den Fluss überquert haben, beginnt der eigentlich anstrengende Teil der Wanderung.

Flussüberquerung vor dem Anstieg zur Snøhetta.

Felsiger Aufstieg über Gamle Reinheim zur Snøhetta Stortoppen

Es geht steinig weiter! Wir wandern, steigen und hüpfen über Steinplatten und dicke Felsen. Im dichten Nebel sehen wir gerade mal die nächsten zwei Markierungspfosten. Nach einer Weile passieren wir die Schutzhütte Gamle Reinheim. Unspektakuläre geht es immer steiler hinauf.

Gipfelanstieg über große Felsen.

Mitten im Nebel treffen wir auf einen einheimischen Wanderer, der die Tour auch durch Nebel ohne Orientierungshilfsmittel meistern würde. Wir wandern einige Zeit mit ihm und unterhalten uns über seine zahlreichen Gipfelbesuche der Snøhetta. Somit waren wir auch sicher auf dem richtigen Pfad. Zwischenzeitig ergab sich ein Loch in den Wolken und wir konnten den größten Gletscher am Bergmassiv erblicken. So schnell wir es da war, so schnell war es auch wieder weg. Kurz vor dem Gipfel flacht der Steig etwas ab und wir erkennen den Turm auf dem Stortoppen.

Der Gletschersee Istjørni unterhalb der Snøhetta.

Auf dem höchsten Punkt des Dovrefjell-Sunndalsfjella-Nationalparks

Wir haben unser Ziel erreicht, die 2286m hohe Snøhetta! Leider sehen wir nach wie vor nur wenige Meter weit. In der Hoffnung, dass die Wolken verschwinden erkunden wir den Gipfel. Neben dem Turm (vermutlich eine Sendeturm) und einer Station finden wir einen Helikopterlandplatz vor. Immer mal wieder lassen die Wolken einige Tiefblicke auf den Gletscher Istjørni sowie seinen Schmelzwassersee zu, aber die Weitsicht war am heutigen Tag für uns nicht möglich. Nach über einer Stunde entscheiden wir uns für den Abstieg.

Auf dem in Wolken liegenden Gipfel der Snøhetta Stortoppen (2286m).

Die Wolken kleben förmlich am Gipfel der Snøhetta Stortoppen. Dennoch sollten wir in den Genuss der traumhaften Weitsicht kommen. Nach gut 20-minütigem Abstieg sind wir unterhalb der Wolken und es eröffnet sich uns die Landschaft des Dovrefjells. Alleine für diesen Moment haben sich die Strapazen gelohnt. Wir pausieren auf einem großen Felsen und genießen die Ausblicke, die uns am Gipfel verwehrt blieben. Der restliche Weg zurück nach Snøheim entspricht der Aufstiegsroute.

Wahnsinnige Weitsicht von der Snøhetta in das Dovrefjell.

Mein Fazit

Wahnsinnig aussichtsreiche Wanderung hinauf zur quasi isoliert liegenden Snøhetta. Trotz des unter Wolken liegenden Gipfels, konnte wir von etwas weiter unterhalb des Stortoppen eine grandiose Weitsicht genießen. Die enormen Weiten rund um die Snøhetta, die ohnehin alles Umliegende überragt, sind sehr eindrucksvoll. Wer sein Bike dabei hat, kann statt mit Bus alternativ auch den Schotterweg zum Hjerkinnhus zurückradeln. Dieser Weg ist ebenfalls sehr eindrucksvoll, wenngleich zu Fuß aufgrund der zusätzlichen Laufzeit von etwa drei Stunden sehr kräftezehrend.