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Le Morne Brabant
7 km, 3-4h
Schwierig
Keine Besonderheiten
Ganzjährig
Zyklonsaison: Januar – März
Mit dem Auto zum Le Morne Trail Entrance Parkplatz. Dieser wird über eine Abzweigung von der B9 im Süden der Insel auf einer nicht ausgebauten Wegführung erreicht.


Le Morne Brabant: Wanderung und Kletterei zum bekannten Gipfelkreuz
Der Le Morne Brabant ist zwar nicht der höchste Berg Mauritius, allerdings einer (wenn nicht gar) der spektakulärste Aussichtspunkt der tropischen Insel. Mit 556m Höhe überragt der isoliert stehende Le Morne Brabant die gleichnamige Halbinsel im Südwesten der Insel deutlich, wodurch ein wunderbarer Rundumblick möglich ist. Das Highlight bildet der Ausblick auf den sogenannten „Unterwasser-Wasserfall“ samt des Riffs. Die Besteigung des Le Morne Brabants ist ohne Guide möglich und kostet keine Zutrittsgebühr. Dennoch ist der Zugang nur zwischen 7:00 und 16:00 Uhr möglich, da der Eingang außerhalb der Öffnungszeiten durch ein Tor versperrt ist. Des Weiteren ist bei dieser Tour zu beachten, dass in der Gipfelregion ungesicherte Kletterpassagen zu meistern sind. Es wird vor dem Gipfelanstieg durch eine Warntafel explizit darauf hingewiesen. Zudem sind keinerlei Wegmarkierungen vorhanden.

Die hier beschriebene Tour führt vom Wanderparkplatz südlich hinauf zum Vorgipfel, wo sich das bekannte Gipfelkreuz befindet. Der höchste Punkt ist dies zwar nicht, dennoch ist ein weiterer Aufstieg meines Wissens nach nicht ohne Weiteres möglich, wenn nicht sogar verboten.
Tourenbeschreibung
Wanderung zum Zwischenplateau
Wir beginnen den Aufstieg sehr früh morgens am Wanderparkplatz des Le Morne Brabants. Der Parkplatz ist noch recht leer, was darauf hindeutet, dass nur wenige Wanderer unterwegs sind. Ein gelbes Hinweisschild weist uns die Richtung durch das Eingangstor. Eine weitere Infotafel zeigt den Aufstiegsweg auf einem Kartenausschnitt. An der ersten Kreuzung biegen wir dann zunächst nach links. Entlang eines steinigen Pfads, der bisweilen eine betonierte Doppelspur bildet, wandern wir nach Westen. Hier ist es noch überwiegend schattig durch das hochgewachsene Grün. Nach einer Weile biegt der Pfad weiter ansteigend um 180° wieder nach Osten. In dieser Kurve erhält man einen ersten schönen Ausblick auf die südliche Le Morne Halbinsel.

Eine weitere Serpentine bringt uns nun bereits auf eine beachtliche Höhe. Fortan führt ein schmaler Pfad durch Gestrüpp ohne nennenswerte Steigung Richtung Norden, bis wir einen Platz mit Bänken, Mülleimern und einem Holzschuppe sowie Hinweistafeln erreichen. Dieses Zwischenplateau ist der Ausgangspunkt für den baldigen Steilanstieg mit Kletterei. Spätestens hier sollte man das Wetter genau im Auge behalten, denn Regen und Gewitter sind im weiteren Verlauf der Tour besonders gefährliche!
Kletterei zum Gipfelkreuz des Le Morne Brabants
Nun folgen wir vom Zwischenplateau einen dichtbewachsenen, schmalen Pfad bis zu einem grünen Gatter. Man merkt bereits, dass der Blick im weitläufiger wird. Vor uns liegt deutlich sichtbar der erste steinige Steilanstieg. Hier beginnt die Kletterei! Gefährlich erscheint mir dieser erste Abschnitt nicht sonderlich, dennoch muss man aufpassen, insbesondere bei Gegenverkehr, und sich seinen Weg über den Fels suchen.

Anschließend geht es weiter über schmale Pfade und steinige Serpentinen auf der Ostseite des Le Morne Brabants bis wir zum Aussichtspunkt Trochetia gelangen. Dies entspricht einem schön gelegenen Felsvorsprung mit traumhafter Aussicht auf die Île aux Bénitiers, den kegelförmigen Berg Tourelle du Tamarin und die südwestliche Küste Mauritius.

Von hier aus schlängelt sich ein Pfad durch und über scharfkantigen Fels hinauf auf eine Art Scharte. Auch auf diesem Abschnitt erwartet uns die ein oder andere Kletterstelle. Auf der Scharte angelangt, sind es nur wenige Meter bis zum Gipfelkreuz. Die Aussicht von diesem Punkt ist einfach unbeschreiblich schön. Der Blick schweift über den sogenannten „Unterwasser-Wasserfall“, über das farbige Riff, über die südliche Halbinsel und bis an den Horizont des Indischen Ozeans.

Hinter uns befindet sich der tatsächliche Gipfel des Le Morne Brabants, daher beschränkt sich die Aussicht auf den Süden. Da wir früh genug aufgebrochen sind, sind nur sehr wenige weitere Wanderer mit uns am Kreuz, sodass wir die Pause in nahezu Stille genießen konnten. Der Aussichtspunkt ist zudem nicht besonders groß, weshalb wir froh waren, einen Platz gefunden zu haben. Mit der Zeit ist es dann immer voller geworden, was uns neben den aufziehenden Wolken dann dazu verleitet hat, wieder abzusteigen.
Abstieg und South-West-Viewpoint
Der Abstieg erfolgt mit großer Vorsicht. Es kommen uns Gruppen von Wanderern entgegen, die keinesfalls durch losgetreten Steine getroffen werden sollen. Zudem empfinde ich das Hinabklettern schwieriger als das Hinaufklettern. An einigen Passagen muss man geduldig sein, denn Überholen ist schlicht nicht möglich. Sobald wir wieder am Zwischenplateau angekommen sind geht es noch nicht über den Aufstiegsweg wieder hinab, sondern wir wandern von hier aus nach Osten (Richtung Inselinnerem) bis zum South-West-Viewpoint. Diesen Namen trägt der Aussichtspunkt sicherlich nicht wegen der Ausrichtung des Ausblicks, der ja Richtung Norden oder Osten weist, sondern weil wir uns im Südwesten der Insel befinden. Hier gibt es garnicht so viel Neues zu sehen, dennoch ist der Aussichtspunkt samt Bank ein schöner Abschluss und definitiv eine Pause Wert. Interessanterweise hat sich der Gipfel des Le Morne relativ schnell in einer dicken Wolke verloren. Der restliche Abstieg erfolgt dann ab dem Zwischenplateau der Aufstiegsroute.

Mein Fazit
Der Aufstieg zum Le Morne Brabant ist mein absoluter Favorit unter den Mauritius-Wanderungen. Selbst beim Aufstieg wird man bereits mit atemberaubenden Weitblicken belohnt, zumal diese in alle Himmelsrichtungen möglich sind. Den absoluten Höhepunkt bildet der höchste Aussichtspunkt am Gipfelkreuz und der Blick von dort aus auf die Riffe und den sogenannten Unterwasser-Wasserfall. Wer früh startet, wird dafür mit leerem Gipfel belohnt. Für wen die Kletterei allerdings nichts ist, der sollte nicht weiter als zum grünen Tor wandern.