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Jenner zur Gotzenalm

Die Wanderung vom Jenner zur Gotzenalm verläuft auf der Ostseite des Königssees über den Unteren Hirschenlauf und bietet zahlreiche Aussichtsmöglichkeiten auf die Watzmann-Ostwand und den Königssee.

7-8h, 22km

Mittel

Wanderstöcke (optional)

Juni – Oktober

Mit dem Auto in 5 Minuten von Berchtesgaden zum Parkplatz Königssee/Jenner in Schönau. Der Parkplatz ist kostenpflichtig (24h/ 8€).

Mit der Jennerbahn geht es hoch auf den Jenner, welcher der Tourenstartpunkt ist. Die Seilbahnfahrt kostet 24€ (nur Bergfahrt).

3/5

Wandern vom Jenner zur Gotzenalm

Die Wanderung vom Jenner zur Gotzenalm ist eine ausdauernde Tour auf der Ostseite des Königssees im Nationalpark Berchtesgaden. Sie führt vom Gipfel des Jenners über den Unteren Hirschenlauf zur Gotzenalm und zurück nach Schönau am Königssee. Der 1874m hohe Aussichtsberg Jenner bildet dabei eines der Tourenhighlights und zugleich den Startpunkt der hier beschriebenen Wanderung. Man erreicht den Jenner entweder zu Fuß oder einfach per Seilbahn. Das Tourenziel und ebenfalls eines der Tourenhighlights ist die Gotzenalm, welche die größte Almfläche im Nationalpark ausbildet. Sie befindet sich auf einem Gebirgsplateau des Gotzenbergs südöstlich des Königssees. Unweit der Gotzenalm befindet sich das dritte Tourenhighlight: Der Aussichtspunkt Feuerpalfen. Die nahezu die gesamte Tour verläuft einfach auf breiten Wegen. Einzig der Untere Hirschenlauf ist ein mittelschwieriger Steig, der durch Holztreppen und Drahtseiler erleichtert wird. Neben den genannten Tourenhighlights stehen die mächtige Watzmann-Ostwand und der Königssee immer wieder im Fokus des Wanderers.

Aussichtsberg Jenner auf 1874m Höhe.

Tourenbeschreibung

Aussichtspunkt Jenner

Wir beginnen unsere Tour an der Jennerbahnstation und fahren mit der Seilbahn bis zur Gipfelstation. Vom Plateau der Gipfelstation hat man Richtung Osten tolle Ausblicke auf die schneebedeckten Gipfel des Hohen Gölls, des Hohen Bretts sowie des Schneibsteins. Unser erstes Ziel, der Jenner-Gipfel, liegt wenige Gehminuten leicht ansteigend vor uns. Neben dem felsigen Gipfel samt Gipfelkreuz gibt es etwas unterhalb des Gipfels ein Aussichtsplateau. Von beiden Positionen erhält man traumhafte Ausblicke auf weite Teile des Berchtesgadener Nationalparks, aber vor allem auf den prächtigen Watzmann und den magischen Königssee. Wären hier nicht so viele Besucher, könnte man hier ewig verweilen. Wir wandern nun zunächst zur Jennerbahnstation zurück.

Aussicht vom Gipfel des Jenners.

Nun folgen wir in zahlreichen Serpentinen einen Pfad hinab zu einer Hütte. Hier treffen wir auf eine befestigte Straße, der wir nach links in eine Kurve folgen. An der T-Kreuzung laufen wir nach rechts steil bergab und parallel zum Wasserlauf. Nach einiger Zeit verlassen wir den bergabführenden Weg Richtung Priesbergalm. Im leichten Anstieg passieren wir kurzerhand die Branntweinbrennhütte und gelangen in offenes Gelände. Nach einige Gehminuten aufsteigend mit schöner Sicht auf die umliegende Bergkulisse erreichen wir die kleine Priesbergalm auf etwa 1460m.

Beeindruckende Watzmann-Ostwand.

Unterer Hirschenlauf

Fortan wandern wir auf dem Unteren Hirschenlauf. Somit ändert sich der zuvor einfach zu laufende Weg in einen schmalen Pfad, der zunehmend Trittsicherheit erfordert. Der zunächst offen verlaufende Pfad bietet super Ausblicke auf den emporragenden Watzmann. Wir biegen alsbald in den Abwärtsgraben ein, wo wir den gleichnamigen Wasserlauf kurz durchwandern. An der folgenden Weggabelung laufen wir auf dem Unteren Hirschenlauf.

Ausblick vom Start des Unteren Hirschenlaufs auf den Watzmann.

Der Weg wird deutlich zugewachsener, steiniger und wurzeliger. An einigen Stellen sind Drahtseile zur Unterstützung angebracht. Nachdem wir etwas abgestiegen sind, folgt ein Anstieg mit hölzernen Treppen und vielen Drahtseilen. Der Weg verläuft schmal im Steilhang, aber nicht sonderlich schwierig. Gegen Ende des Steigs neigt sich der Weg links um den Berg herum und läuft entspannt zur befestigten Straße Richtung Gotzenalm aus. Auf der befestigen Straße geht es dann steil auf breiten Serpentinen zum Hochplateau der Gotzenalm.

Auf dem Unteren Hirschenlauf.

Gotzenalm und Feuerpalfen

Auf dem Hochplateau der Alm sehen wir bereits die Gotzenalm eingebettet in ein traumhaftes Gebirgspanorama, das sich zum einen aus dem schneebedeckten Steinernen Meer und dem Watzmann und zum anderen aus den weitläufigen und grünen Almwiesen bildet. Über eine kurze Schotterstraße gelangen wir zur 1685m hoch gelegenen Gotzenalm, wo wir einkehren und zu Mittag essen. Beim Essen haben wir einen tollen Blick auf die prächtige wie mächtige Watzmann-Ostwand. Dennoch sind wir hier noch nicht am höchsten Punkt der Tour. Von der Gotzenalm laufen wir nordwestlich über einen kleinen, aber dennoch gut zu erkennenden Trampelpfad hinauf zum Aussichtspunkt des Feuerpalfen.

Die Gotzenalm mit Watzmann-Panorama.

Der wunderschöne Feuerpalfen befindet sich auf 1741m in einem Steilhang oberhalb des Königssees. Ein hölzernes Geländer sorgt für die Nötige Sicherheit, sodass wir genüsslich in die Tiefe nach St. Bartholomä blicken können. Dir bekannte Wallfahrtskirche wirkt winzig im Vergleich zum riesigen Watzmann und dennoch so prägend durch ihre roten Dachziegel. Darüber hinaus kann man sogar die Eiskapelle unterhalb der Watzmann-Ostwand erkennen.

Aussicht vom Feuerpalfen auf Watzmann und St. Bartholomä.

Langwieriger Abstieg zum Königssee

Vom Aussichtspunkt laufen wir nicht zurück zur Gotzenalm sondern gelangen über einen kleinen Pfad parallel zum Zaun zurück auf den breiten Wanderweg. Der gesamte Abstieg folgt dem Weg Nr. 493 bis nach Schönau. Der erste Teil des Abstiegs entspricht dem Weg bis zum Abzweig des Unteren Hirschenlaufs, nur dass wir hier auf breiter Straße verbleiben und monoton durch Wald in Serpentinen zur Gotzentalalm im Gotzental hinabsteigen. Ab hier geht es kurze Zeit aussichtsreicher über eine Wiese bergauf in einen Waldabschnitt hinein. Nach einigen Minuten verlassen wir den Wald bereits wieder auf eine Anhöhe mit tollem Ausblick auf das Königsbachtal.

Wir steigen zur Königsbachalm ab und laufen nun parallel zum Königsbach steil bergab auf einer Straße, auf der uns einige Male Autos und E-Bikes überholen. Wenig spektakulär geht es weiter durch Wald. An einer Gabelung folgend wir dem Weg zum Königssee. Ein kleiner Aussichtspunkt verleitet uns nochmals zur Rast. Wenig aussichtsreich geht es dann weiter steil bergab durch Wald, wir unterqueren die Jennerseilbahn und treffen anschließend auf bewohntes Gebiet. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Jennerbahn-Talstation, wo unsere Tour endet.

Mein Fazit

Die Wanderung vom Jenner zur Gotzenalm bietet einige wunderschöne Ausblicke auf den Watzmann, Königssee und St. Bartholomä. Andererseits sind die Wegführungen fast ausschließlich breite Wirtschaftswege, die eher an Straßen erinnern als an Wanderwege. Dies gilt vor allem für den eher langweiligen Rückweg von der Gotzenalm nach Schönau. Meine Highlights sind der Jennerausblick und die Almwiesen rund um die Gotzenalm sowie der spannende Steig des Unteren Hirschenlaufs. Als Alternative zum Abstieg nach Schönau wären ein Abstieg nach Salet deutlich reizender.