Startseite » Europa » Deutschland » Helgoland
Startseite » Europa » Deutschland » Helgoland
Helgoland
Alle Touren 1-2h, 3-5km
Einfach
Keine Besonderheiten
Ganzjährig
Ende November bis Ende Januar ist Jungtierzeit auf der Helgöländer Düne.
Mit der Fähre von Cuxhaven nach Helgoland (täglich 10:30 Uhr, Wintersaison). Der Fähranleger befindet sich 2km entfernt vom Bahnhof Cuxhaven. Die Rückfahrt ab Helgoland findet täglich um 16 Uhr statt.
Die Überfahrt zur Helgoländer Düne ist ab der Landungsbrücke im Halbstundentakt zwischen 8-12 und 13-16 Uhr möglich.
Alternativ kann zum Beispiel von Bremerhaven oder Hamburg aus gestartet werden.


Winterwandern auf Helgoland und auf der Helgoländer Düne
Helgoland ist Deutschlands einzige Hochseeinsel und befindet sich in der Nordsee. Auf ihr leben saisonabhängig etwa 800-1500 Menschen, die Insel steht unter Denkmalschutz und es gelten „duty free“-Bedingungen beim Einkaufen. Die Hauptinsel unterteilt sich in das Unterland, Mittelland und Oberland. Letzteres ist durch einen Sockel aus Buntsandstein geprägt, was sich vor allem an der Klippe der Westseite zeigt. Zudem gibt es drei Häfen: Den Südhafen, wo die Fähren vom Festland anlegen, den Binnenhafen und den Nord-Ost-Hafen, welche beide Verbindungen zur Düne darstellen.
Um Helgoland in der Wintersaison zu erreichen, kann täglich eine Fähre von Cuxhaven ab 10:30 Uhr genutzt werden. Diese fährt etwa 150 Minuten. Die Rückfahrt ist täglich um 16 Uhr. Wer Helgoland samt Düne ausgiebig und stressfrei erkunden möchte kommt somit nicht drumherum, eine Nacht auf der Insel zu verbringen. Aus diesem Grund stellt dieser Beitrag eine Zweitagestour dar.

Neben der Hauptinsel gibt es noch die Helgoländer Düne, die einerseits für ihre weißen Sandstrände bekannt ist und andererseits die Heimat von Seehunden und Kegelrobben ist. Die beiden Robbenarten bringen zwischen Ende November und Ende Januar ihre Jungtiere zur Welt. Da die Jungtiere noch nicht schwimmen, halten sie sich an den Sandstränden der Düne auf. Durch einen abgezäunten Rundweg können die Jungtiere ungestört beobachtet werden. Um die Düne zu erreichen, kann in den Wintermonaten täglich eine Fähre ab der Landungsbrücke der Hauptinsel zwischen 8-12 Uhr sowie zwischen 13-16 Uhr im Halbstundentakt genutzt werden.

Auf der Hauptinsel sind die Wanderhighlights zum einen der Klippenrandweg auf dem Oberland und zum anderen der Spaziergang zum Nordstrand. Beide Touren können zudem gut kombiniert werden. Auf der Helgoländer Düne gibt es einen Winterwanderrundweg, der weite Teile der Insel umfasst.
Tourenbeschreibung
Tag 1: Wandern auf der Hauptinsel Helgoland
Der Klippenrandweg (1-2h, 5km)
Wir beginnen unsere Rundtour am Fähranleger des Südhafens. Zunächst laufen wir am Wasser entlang Richtung Zentrum, vorbei an der Feuerwehr und biegen nach der ersten Reihe der bunten Hummerbuden nach links in die Straße „Am Kringel“. Hier steigen wir über einen Trampelpfad auf und erreichen einen kleinen Aussichtspunkt. Auf einem grasbewachsenen Steg laufen wir oberhalb des Mittellands Richtung Oberland. Diesem nähern wir uns über einen kurzen Treppenabschnitt.

Nun folgen wir dem „Klippenrandweg“ Richtung Norden. Dabei passieren wir zahlreiche Aussichtsplattformen, die zum Teil spektakuläre Ausblicke auf die steilen Felsklippen ermöglichen. Auf dem gut ausgebauten Rundweg im Oberland können wir zudem den Helgoländer Leuchtturm erblicken. Des Weiteren machen wir einen kleinen Abstecher zum höchsten Punkt der Insel, dem 61 Meter hohen Pinneberg samt Gipfelkreuz. Zurück auf dem „Klippenrandweg“ erreichen wir kurzerhand den wohl bekanntesten Aussichtspot am Lummenfelsen, welcher in den Sommermonaten eine Vielzahl an Vögel beherbergt.

Unweit des Lummenfelsens gelangen wir zum Helgoländer Wahrzeichen. Die 47 Meter hohe „Langen Anna“ ist eine massive Steinsäule, welche isoliert von der Klippe steht und ein wahrer Hingucker ist. Die Buntsandsteinsäule können wir aus mehreren Perspektiven betrachten.

Fortan laufen wir gemütlich auf der Ostseite des Oberlandes mit Blick auf die Helgoländer Düne. Nach wenigen Minuten passieren wir den „Jägerstieg“. Hier kann bei Bedarf der Nordstrand erreicht werden. Wir lassen diesen Abstecher links liegen und laufen auf dem Oberland weiter. Auf dem Weg zu den Kleingärten können wir noch einen Trichter einer 5000kg Bombe bestaunen. Der „Klippenrandweg“ verläuft weiter bis zum Fahrstuhl, der Oberland und Unterland verbindet. Wir nehmen allerdings die Treppe und steigen ins bewohnte Unterland ab. Über den „Lung Wai“ gelangen wir an unser Tourenziel, der Landungsbrücke. Wer zum Fähranleger zurückkehren möchte, folgt dem Weg am Wasser entlang Richtung Süden.
Spaziergang zum Helgoländer Nordstrand (1h, 3km)
Diese Kurztour startet an der Landungsbrücke. Zunächst laufen wir Richtung Norden am Wasser entlang. Am Nord-Ost-Hafen biegen wir kurzerhand nach rechts und umlaufen das Schwimmbad. Gemütlich folgen wir dem Steg geradeaus bis zum Nordstrand immer direkt am Wasser. Vor der Absperrung biegen wir auf den weißen Nordstrand ab. Mit Blick auf die steilen roten Sandsteinklippen spazieren wir durch den Sand. Neben Steinen und einigen Vögeln finden wir jede Menge Meerglas in verschiedenen Farben am Strand. Kurz vor den Klippen steht ein Warnschild, welches das Nähern an die Felswand untersagt. Die rote Felswand wirkt bereits von hier aus sehr eindrucksvoll. Hier entfernen wir uns dann vom Strand auf den befestigten Weg oberhalb der Düne. Die Klippe hinauf führt der „Jägerstieg“ zum Oberland. Wir laufen jedoch in die entgegengesetzte Richtung über die Holzbrücke und geradewegs zurück zur Landungsbrücke.

Tag 2: Rundwanderung auf Helgoland Düne (1-2h, 3km)
Wir beginnen unsere Tour um 10:30 Uhr an der Landungsbrücke auf Helgoland. Die Überfahrt zur Helgoländer Düne dauert etwa 10 Minuten, dabei machen wir einen Bogen durch den Binnenhafen vorbei an den bunten Hummerbuden.

Nachdem wir auf der Helgoländer Düne angelegt haben, spazieren wir auf dem Wintererlebnispfad. Vorbei am bunten Bungalowdorf gelangen wir recht zügig zum Südstrand mit der ersten „Wild Zone“. Hier finden wir einen traumhaften weißen Sandstrand vor, an dem sich zahlreiche Robben tummeln. Lautstark schreien die Jungtiere über den Strand. Einige schauen uns interessiert an, lassen sich aber vom Sonnenbaden nicht abhalten.

Wir stampfen durch den weißen Sand bis wir das Dünenrestaurant erreichen. Hier verlassen wir den Südstrand, laufen an einer Halle vorbei und biegen nach rechts ab. Nach kurzer Zeit steigen wir zu unserer Linken auf den Jonnys Hill auf. Ein weitreichender Blick über die Düne erwartet uns hier. Der weitere Weg führt uns um den Flugplatz herum zum Aussichtspunkt Nord-Ost mit der zweiten „Wild Zone“. Hier in der Einflugschneise hat man eine eher kleinere Aussichtsmöglichkeit auf die Robben.

Wir gehen zurück zum Flugplatzeingang, von wo aus wir zum Nordstrand laufen. Am Nordstrand befinden sich ein aus Holzplanken angelegter „Panoramaweg“. Dieser Weg führt uns oberhalb der Düne entlang und bietet schöne Ausblicke auf den Sandstrand, welcher der dritten „Wild Zone“ entspricht. Babyrobben wälzen sich im Sand, größere Kegelrobben bekämpfen sich oder genießen die Sonne. Am Ende des „Panoramawegs“ steigen wir zum Inselinneren von der Düne ab und schließen den Rundweg zum Fähranleger.

Mein Fazit
Winterwandern auf Helgoland bedeutet Spazieren bei bester Luft und milden Temperaturen. Zudem erwarten euch so einige Highlights auf kurzer Distanz wie die roten Buntsandsteinklippen samt „Lange Anna“, der Helgoländer Leuchtturm, der Nordstrand, aber auch eine einzigartige Dünenlandschaft mit ihren Kegelrobben und Seehunden. Die Wintermonate haben die Vorteile, dass es ein deutlich geringeres Tourismusaufkommen gibt, aber eben auch dass die Robbe ihre Jungtiere zur Welt bringen. Aus meiner Sicht ist es jedoch unabdingbar, eine Übernachtung auf Helgoland einzuplanen, um sowohl die Hauptinsel als auch die Düne vollumfänglich genießen zu können, da einem bei einer Tagestour lediglich drei Stunden zwischen Ankunft und Abfahrt bleiben.