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Karlsruher Grat

Wanderung im Nordschwarzwald auf dem Genießerpfad Karlsruher Grat durch eine wilde Klamm, über einen aussichtsreichen steinernen Grat sowie entlang einer Vielzahl von Aussichtspunkten.

4-5h, 14km

schwierig

keine Besonderheiten

Mitte April – November

Mit dem Zug von Achern nach Ottenhöfen im Schwarzwald Bahnhof. Alternativ mit dem Auto zum Parkplatz  am Bahnhof.

4/5

Wandern auf dem Genießerpfad Karlsruher Grat

Der Rundwanderweg Karlsruher Grat ist eine Wanderung mit Klettereinlage im Nordschwarzwald. Hierbei handelt es sich um einen ausgezeichneten Premiumwanderweg, der sehr unterschiedliche Tourenhighlights kombiniert. Hervorzuheben sind das Gottschlägtal samt Edelfrauengrab-Wasserfällen und die Überquerung des Karlsruher Grats. Zudem bietet diese Rundtour zahlreiche Aussichtspunkte und sogar Schnapsstationen. Wer gerne auf das ungesicherte Klettern am Grat verzichten möchten, kann diesen Abschnitt vollständig umlaufen oder auch in regelmäßigen Abständen zwischen Grat und Wanderweg wechseln. Die Wegmarkierung ist durchweg sehr gut durch ein rotes Pfeilschild mit weißer Aufschrift „Karlsruher Grat“ sowie eine gelbe Raute gekennzeichnet.

Wegmarkierung entlang des Wanderwegs „Karlsruher Grat“.

Wer sich fragt, warum der Grat „Karlsruher Grat“ heißt, obwohl die gleichnamige Stadt doch recht weit weg liegt, findet die Antwort in der Geschichte des letzten Jahrhunderts. Der einst „Eichhaldenfirst“ genannte Grat wurde aufgrund der Vielzahl an Klettertouristen aus der Region Karlsruhe und zu Ehren der Verunglückten in Karlsruher Grat umbenannt.

Tourenbeschreibung

Überquerung des Eichkopfes

Wir starten die Rundwanderung am Bahnhof in Ottenhöfen, wo der erste Wegweiser direkt am Kiosk zu finden ist. Zudem findet man hier auch eine Infotafel mit Karte. Zunächst folgen wir der Beschilderung ein wenig durch die Ortschaft bis wir alsbald auf einen Schotterweg Richtung Eichkopf aufsteigen. Ein paar Serpentinen später verlassen wir den bewohnten Abschnitt und gelangen in den Wald. Über schöne Waldpfade überqueren wir den Eichkopf (526m), ohne dabei wirklich über den höchsten Punkt zu laufen. Der Abstieg verläuft ebenso entspannt und führt uns direkt ins Gottschlägtal.

Uriger Waldpfad während des Abstiegs vom Eichkopf.

Edelfrauengrab-Wasserfälle und das Gottschlägtal

Nachdem wir den Gottschlägbach überquert haben halten wir uns rechts und folgend dem kleinen Bach auf breitem Weg hinein in eine grünbewachsene Klamm. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Edelfrauengrab-Wasserfälle sowie eine kleine Höhle mit gleichem Namen. Die Höhle an sich ist nicht weiter spektakulär. Wer sich allerdings für die mystische Geschichte dahinter interessiert, findet hier eine Tafel mit einigen Zeilen.

Edelfrauengarb-Wasserfall im Gottschlägtal.

Über Stufen, Brücken und Geländer schlängelt sich der Weg durch die wilde Klamm im Gottschlägtal. Neben steilen und vermoosten Hängen, treffen wir immer wieder auf kleinere Fallstufen und Wasserbecken bis hin zu größeren Wasserfällen.

Wilde Klamm im Gottschlägtal.

Ein schönes Fotomotive bildet die „Romantische Brücke“, eine kleine Steinbrücke, die stark vermoost ist und vom Gottschlägbach durchflossen wird. Etwas weiter treffen wir dann auf das nächste kleine Highlight. Das Deglerbad ist ein eingekesseltes Wasserbecken, in welches einer der größeren Wasserfälle hineinstürzt. Danach verlassen wir die Klamm und gelangen über einen breiten Weg zu einer Schnapsstation. Hier kann per Selbstbedienung ein Schnaps oder Bier gegen Münzgeld getauscht werden. Also ein guter Grund vor dem Karlsruher Grat eine ausgiebige Pause einzulegen.

Moosgrüne „Romantische Brück“.

Kletterei auf dem Karlsruher Grat

Es folgt der Anstieg zum Aussichtspunkt Herrenschrofen, der einen kleinen Vorgeschmack auf die folgende Kletterei geben sollte. Weniger Meter weiter erreichen wir den Abzweig zwischen dem Karlsruher Grat (Kletterei) und der alternativen Parallelwanderung. Wir zweigen Richtung Grat ab und merken schnell, dass der Pfad steiniger wird und dann in einen massiv steinernen Grat übergeht. Bei schöner Aussicht laufen wir am Grat im Auf und Ab ostwärts, wobei mehrmals die Hände zur Hilfe genommen werden müssen.

Aussicht auf dem Karlsruher Grat.

An einigen Stellen muss man sich individuell den Weg suchen, welcher für einen selbst am angenehmsten zu bewältigen ist. Als Zwischenstopp bietet sich der Gratausreißer mit dem markanten Kreuz an, da man von hier aus besonders gute Ausblicke erhält. Bis zum Kreuz klettern wir allerdings nicht! Kurze Zeit später treffen wir dann auf eine Schlüsselstelle, bei der man stark ausgesetzt und verengt voranschreitet.

Erste Schlüsselstelle am verengten Grat.

Es geht aussichtsreich weiter bis wir an eine etwas unscheinbare Gabelung kommen, wo der Wanderweg und Gratweg auseinanderlaufen. Letzterer ist etwas unscheinbar, da dieser durch Bewuchs nicht zwingend als Gratweg erkennbar ist. Dennoch biegen wir hier rechts auf den Grat ab und kommen so an die zweite Schlüsselstelle, die wieder stark verengt und ausgesetzt ist. Nachdem wir diese Hürde gemeistert haben, verlassen wir den Karlsruher Grat und wandern auf einem Waldweg bis zum Bosensteiner Eck (blaue Raute).

Zweite Schlüsselstelle am Ende des Karlsruher Grats.

Abstieg vom Bosenstein nach Ottenhöfen

Nun folgen wir der Beschilderung auf breitem Weg auf einem ausgedehnten Bergrücke mit schöner Weitsicht. Zur Rechten können wir den höchsten Gipfel des Nordschwarzwalds sehen, die Hornisgrinde (1163m). Nach kurzer Zeit führt uns der Weg zurück in den Wald, wo der Aussichtspunkt Brennte-Schrofen auf einen Besuch wartet. Neben einer schönen Schutzhütte gibt es einen kleinen Aussichtsfelsen, von dem man über Ottenhöfen blicken kann.

Aussichtsfelsen Brennte-Schrofen.

Nun geht es weiter über einen steinigen Pfad bergab bis wir den Wald verlassen und fortan über eine idyllische Wiese weiter absteigen. Um nach Ottenhöfen zu gelangen, müssen wir zuvor noch ein weiteres Mal durch einen kurzen Nadelwald und über einen kleinen Hügel spazieren. Dann folgt der letzte Abstieg über einen Wiesenweg zurück in die Ortschaft und bis zum Bahnhof, wo unsere Rundtour endet.

Idyllischer Abstieg über sattgrüne Wiesen.

Mein Fazit

Der Premiumwanderweg Karlsruher Grat ist definitiv einen Besuch wert. Er punktet mit abwechslungsreichen Abschnitten wie der wilden Klamm im Gottschlägtal, aber eben vor allem mit dem aussichtsreichen Grat. Wer sich beim Klettern nicht wohl führt, kann den Grat umlaufen oder diesen einfach in regelmäßigen Abständen verlassen. Die Wanderung verläuft zudem über viele Pfade und weniger über Forstwege oder asphaltierte Strecken. Zuletzt sind die zahlreichen Aussichtspunkte zu erwähnen, die zum Pausieren einladen.