Startseite » Europa » Norwegen » Lofoten » Munkan

Startseite » Europa » Norwegen » Lofoten » Munkan

Munkan

Abwechslungsreiche Wanderung hinauf zum zentralgelegenen Munkan inmitten des Lofotodden Nationalparks.

7,5h, 12,5km

Mittel

Wanderstöcke (optional)

Mitte Juni – Mitte September

Mit dem Auto von Reine in 10 min nach Sørvågen. Der Parkplatz befindet sich zwischen den beiden Seen Sørvågatnet und Tindsvatnet. Man erreicht diesen, in dem man Mitten im Ort von der E10 aus nach rechts abbiegt und der Beschilderung folgt. Das Parken ist kostenpflichtig.

5/5

Munkan: Wanderung auf einen zentralen Gipfel im Lofotodden Nationalpark

Der Munkan ist ein zentralgelegener Panoramagipfel im Herzen des Lofotodden Nationalparks auf Moskenesøya. Mit einer Höhe von 775m zählt der Munkan bereits zu den höheren Gipfeln der Lofoten. Die Wanderung zum Gipfel führt von Sørvågen entlang einer Vielzahl von Seen zunächst bis zur Munkebu-Hütte, anschließend hinauf zum Gipfel des Munkans und zuletzt über einen abgewandelten Abstieg zurück zum Startpunkt. Die gesamte Tour ist bis zur Munkebu-Hytta beschildert und durch Steinmänner markiert. Der Gipfelaufstieg ist hingegen nur noch mit Steinmännern gekennzeichnet. Aufgrund des zum Teil stark moorastigen Weges ist es empfehlenswert Wanderstöcke mitzuführen. Dies gilt insbesondere, wenn es Tage zuvor geregnet hat.

Tourenbeschreibung

Zustieg zum Stuvdalsvatnet

Wir starten die Tour am Wanderparkplatz am Sørvågvatnet. Zunächst folgen wir dem Schotterweg bis zur ersten Gabelung. Kurz vor dem weißen Haus zu unserer Linken laufen wir einen glatten Felshügel hinauf, der durch eine rote Markierung auf einem kleinen Stein sowie einen schwach-weißen Pfeil gekennzeichnet ist. Diesen unauffälligen Weg kann man leicht übersehen! Nachdem wir diesen Hügel überlaufen haben, sehen wir zu unserer Linken einen prächtigen Wasserfall, der vom Stuvdalsvatnet hinabfließt. Wir überqueren einen kleinen Bach auf einer Überführung und folgen dem Pfad über Stock, Stein und Wurzeln hinauf zum Stuvdalsvatnet. Sobald wir die Informationstafel „Trinkwasser“ sehen können, haben wir das erste Etappenziel, den Stuvdalsvatnet, erreicht. Die ersten Einblicke in den Lofotodden Nationalpark hinterlassen ihren Eindruck. Vor allem die steilen und glatten Felswände sind sehr imposant.

Munkebu-Hytta

Fortan leitet uns der Pfad auf der Ostseite des Stuvdalsvatnets herum. Nach einer kleinen Ausbuchtung des Sees führt der Weg steil aufwärts über Wurzeln und Steine. Je höher wir kommen desto ausgesetzter wird der Weg. Ketten sichern das Vorankommen über glatte Felsplatten. Leider habe ich meine Jacke beim Hinaufziehen über einen Felsen aufgeschlitzt. Nach kurzer Zeit erreichen wir dann einen Höhenweg oberhalb des Tridalsvatnets, der von glatten Steilwänden eingekesselt ist.

Steilwänder am Tridalsvatnets.

Der Weg ist kaum zu erkennen, da sehr weite Teile dieses Plateaus aus Moorast besteht. Das Vorankommen ist nur sehr langsam und mühsam möglich. Wir tasten uns mittels Wanderstöcke durch den Matsch von Felsplatte zu Felsplatte. Letztendlich schaffen wir es, ohne auszurutschen. Am Ende des Tridalsvatnets steigen wir steil hinauf zu einem Sattel zwischen Merraflestinden und Djupfjordheia. Hierbei orientieren wir uns an zahlreichen Steinmännchen. Blicke zurück sind sehr lohnend, denn wir sehen die Vielzahl kleiner und großer Seen, welche wir im Aufstieg bereits passiert haben.

Blick zurück in der Nähe des Sattels zwischen Merraflestinden und Djupfjordheia.

Am Sattel angekommen halten wir uns links und steigen kurzerhand zum Gipfel des Djupfjordheias oberhalb des Fjerddalsvatnet auf. An diesem Zwischenziel pausieren wir nochmals, da man einen schönen Rundumausblick genießt. Wir erkennen bereits die Munkebu-Hytta, den Munkan und den Hermannsdalstinden. Anschließend steigen wir durch eine felsgesprenkelte Wiesenlandschaft zur Hütte hinab.

Munkebu-Hytta und Hermannsdalstinden.

Aufstieg zum Munkan

An der Munkebu-Hytta treffen wir auf den letzten der in die Höhe gestaffelten Seen, den Tennesvatnet. Der Aufstieg zum Gipfel des Munkans verläuft hinter der Hütte zunächst in einem Bogen oberhalb des Sees herum. Anschließend schlängelt sich ein Pfad in Serpentinen den Bergrücken hinauf. Technisch ist dieser Weg nicht sehr anspruchsvoll und im Gegensatz zu vorherigen Abschnitten trotz der Steigung, sehr angenehm zu wandern, denn der Pfad ist deutlich weniger rutschig. Die Ausblicke werden immer schöner und gipfeln im wahrsten Sinne des Wortes oben auf dem sehr breiten Gipfelplateau des Munkans.

Weitsicht vom Munkan über Moskenesøya und den Lofotodden Nationalpark.

Auf dem felsenübersäten Gipfel bekommen wir wunderschöne Aussicht in alle Raumrichtungen. Der Hermannsdalstinden samt seiner zahlreichen Seen, aber auch die Fjordlanschaften des Nationalparks sind sicherlich zwei besondere Highlights. Der Ausblick auf das Nordmeer und den Vestfjorden, die Sicht auf das norwegische Festland und auf die Inseln Sørland sind allerdings nicht minder beeindruckend. Eine ausgiebige Pause und Begehung sind bei klaren Sichtverhältnissen ein Muss.

Ausblick vom Munkan auf den Hermannsdalstinden sowie die Seen Tennesvatnet, Krokvatnet und Litlforsvatnet.

Abstieg zum Djupfjordheia

Der Abstieg folgt westseitig zunächst ein kurzes Stück entlang der Aufstiegsroute. Die Wege trennen sich etwas unterhalb des Gipfels. Während der Weg im Westabstieg zurück zur Munkebu-Hytta führt, folgen wir dem Pfad südwärts hinab. Wir sehen aus der Entfernung die Hütte während wir absteigen. Der Pfad führt uns durch eine moorastige wie felsige Wiesenlandschaft. Bis zum Djupfjordheia ist der Pfad allerdings eher mäßig markiert. Es ist ratsam, genau nach Steinmännern Ausschau zu halten.

Alternativer Rückweg unterhalb des Merraflestinden und über den Kjølen

Von dem Djupfjordheia folgen wir dem Abstieg zum vorgelagerten Sattel. Hier wandern wir nicht auf der Aufstiegsroute zurück, sondern folgend dem gut sichtbaren Pfad über die grasbewachsene Wand unterhalb des Merraflestindens. Dieser schmale Weg läuft sich anfangs sehr angenehm und bietet tolle Ausblicke hinab auf die gestaffelten Seen. Zwischenzeitig wird es etwas steiniger bis wir dann auf einen breiten Bergrücken gelangen. Dieser wirkt wie eine Heidelandschaft mit grünen Wiesen und kleinen roten Blüten. Zu unsere Linken sehen wir noch einen Berg, der wie ein Seestern anmutet. Kurz darauf erreichen wir den Kjølen bevor es an den Abstieg geht. Im Blickfeld befinden sich der Tindstinden, der Stuvdalsvatnet und der Ort Sørvågen.

Aussicht über die stufenförmigen Seen vom alternativen Rückweg kurz vor dem Abstieg zum Kjølen.

Der nun folgende Abschnitt ist der anspruchsvollste der gesamten Tour. Ein sehr rutschiger Pfad führt steil hinab zum Sattel zwischen Kjølen und Kolfjellet. Von dort geht es über einen unscheinbaren, bewachsenen und sehr schmalen Pfad hinab Richtung Stuvdalsvatnet. Hier erwarten uns glatte Felsplatten, tiefe Stufen und durchgehend nasse sowie verwurzelte Wegführungen. Dieser Weg ist nach der ohnehin bereits sehr langen Tour sehr anstrengend und bedarf guter Konzentration, um sich nicht zu verletzen. Nach einer Weile durch diesen bewaldeten Abschnitt erreichen wir den Stuvdalsvatnet. Von hier aus verläuft der letzte Abschnitt zum Startpunkt wie auf dem Hinweg.

Mein Fazit

Die Wanderung hinauf zum Munka ist sicherlich eine der schönste Lofotentouren. Diese Tour glänzt durch ihre wechselnden Abschnitte, traumhafte Aussicht auf die Gipfel und Seen des Lofotodden Nationalparks sowie Weiterblicke über den Vestfjorden bis hin zum norwegischen Festland. Die gesamte Wanderung bis zum Gipfel wandert sich mitsamt eines Spannungsbogens, da man durch die stufenförmigen Seen dem Ziel über unterschiedliche Plateaus mit verschiedenen Perspektiven näherkommt. Ein absolutes Tourenhighlight ist der Blick auf den Hermannsdalstinden und seinen steinernen Grat, der sich zwischen mehreren unterschiedlich hoch gelegenen Seen bis zum Gipfel durchschlängelt. Kurzum ein absolutes Muss für Wanderer auf den Lofoten.