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Olpererhütte - Große Rundtour
7-8h, 16km
Mittel
Wanderstöcke (optional).
Ende Juni – September
Mit dem Auto von Mayrhofen zum Parkplatz des Schlegeis-Stausees in etwa 30-40 Minuten. Die mautpflichtige Straße kostet 14€. In der Hauptsaison ist sie ab 6 Uhr befahrbar, in der Nebensaison ab 7 Uhr.


Große Wanderung rund um die Olpererhütte
Die Südseite des Tuxer Hauptkamms in den Zillertaler Alpen ist durch seine besondere Lage oberhalb des Schlegeis-Stausees ein attraktives Wanderziel. Zudem sind die Zillertaler Hochalpen mit Hochfeiler, Hochferner und Großer Möseler von hier aus besonders gut zu sehen. Der hier beschriebenen Rundweg startet am Stausee, führt hinauf zum Friesenberghaus, verläuft über den Berliner Höhenweg zur Olpererhütte und schließt mit der Neumarkter Runde über die Unterschrammachkar ab. Die Hängebrücke nahe der Olpererhütte ist ein beliebtes Touristenziel, daher sei erwähnt, dass hier viel Leute unterwegs sein können. Dies betrifft allerdings nur einen kurzen Abschnitt dieser großen Rundtour, da der Zugang zur Hängebrücke meist direkt vom Stausee zur Olpererhütte erfolgt und dieser Abschnitt ohnehin nicht Teil dieser Wegbeschreibung ist. Die beste Wanderzeit ist von Anfang Juni bis Mitte September, wenn der Weg schneefrei ist.

Tourenbeschreibung
Aufstieg zum Friesenberghaus
Am Parkplatz an der Staumauer des Schlegeis-Speichers starten wir die Große Rundtour über die Olpererhütte um kurz nach 7 in der Früh. Ein gelbes Wanderschild Richtung Friesenberghaus weist uns den Weg, der uns gemächlicht über eine Pfad bergauf führt. Teilweise matschig geht es zunächst durch Wald- und Sträucherpassagen, dann in Kehren weiter auf eine ausgedehnte Weidefläche der Friesenbergalm. Zurückblickend sehen wir den Stausee im Schatten der Gipfel liegen, während wir die Morgensonne bereits auf den Kopf bekommen. Nachdem wir die Alm passiert haben, biegen wir samt Weg kurze Zeit später in das Lapenkartal ein. Über einen Holzsteg überqueren wir den Lapenkarbach, von wo aus wir ganz klein auf einer Anhöhe das Friesenberghaus erblicken. Im Hintergrund thront der Hohe Riffler (3231m). In etwa einer Stunde erreichen wir im steten Anstieg unser erstes Zwischenziel, das Friesenberghaus.

Abschnitt des Berliner Höhenwegs
Am Friesenberghaus gönnen wir uns eine Tasse Kaffee und genießen den Blick auf den zurückgelegten Anstieg sowie den Friesenbergsee. Weiter geht es zunächst wenige Schritte zurück zu einem Abzweig, um von dort auf den steilen Zustieg des Berliner Höhenwegs zu gelangen. Etwa 200 Höhenmeter müssen wir nun auf schmalem Pfad und in Serpentinen hinauf. Von einem Vorsprung des Anstiegs erscheint der Friesenbergsee wie ein riesiger blau-grüner Fußabdruck eines T-Rex. Sobald wir an eine T-Kreuzung angelangt sind, befinden wir uns auf dem Berliner Höhenweg, dem wir nun nach links folgen.

Der Weg verläuft überwiegend ebenerdig mit einigen kleinen Passagen, in denen wir über Murenabgänge oder abfließendes Wasser hinüber laufen müssen. Den Weg kann man kaum übersehen, dennoch sei gesagt, dass durch Murenabgänge die rot-weiße Wegmarkierungen nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz sein müssen, wie auf dieser Wanderung. Der Balkonpfad schlängelt sich um den Berg herum Richtung Stausee und bietet dabei wahnsinnige Weitsicht und immer wieder tolle Aussichtspunkte, die zu einem Stopp einladen. Je näher wir dem Schlegeis-Speicher kommen, desto mehr wandelt sich der Pfad zu einem Blockgelände.

Kurz vor der Olpererhütte treffen wir auf die bekannte Hängebrücke. Da es bereits Mittagszeit ist tummeln sich einige Leute um die Brücke herum. Eine kleine Schlange wartet auf ihr Foto. Wir durchlaufen unterdessen, wie alle anderen Wanderer, den kleinen Fluss, über welchen die Brücke führt. Dann stelle ich mich auch schnell für ein Foto an – die Position „Beine baumeln lass“ gefällt mir am besten. Wenige Meter abwärts gelangen wir dann zur bestens gelegenen Olpererhütte, um Mittag zu essen.

Abstieg über die Neumarkter Runde
Wer sich für die Gipfel der Zillertaler Hochalpen interessiert, findet auf der Terrasse der Olpererhütte eine Tafel mit den Gipfelnamen. Von der Terrasse folgen wir den Stufen vorbei an der kleinen Hütte auf die Neumarkter Runde. Dank rot-weißer Markierungen und ziemlich eindeutiger Wegführung lässt sich diesem Abschnitt leicht folgen. Wir umlaufen im letzten kleinen Anstieg dieser Tour den Schramerkopf südlich in einem ausgedehnten wie aussichtsreichen Bogen durch steiniges Gelände. Auf der Westseite des Schramerkopfes gelangen wir über den höchsten Punkt der Neumarkter Runde in das Unterschrammachkar. Beim Abstieg in das Plateau gibt es an einer Stelle Unterstützung durch ein Drahtseil, das vermutlich nach einem Murenabgang den Weg entschärfen sollte. Am Unterschrammachbach machen wir Pause, um das Bergidyll zu genießen. Wir queren den Bach über eine kleine Brücke und biegen nach rechts.

Der Weg führt auf eine leichten Erhöhung offensichtlich in mehrere Richtungen und das gelbe Wanderschild steht weiter weg als wir laufen müssten. Daher biegen wir vor der Beschilderung links in den Abstieg und folgen dem Unterschrammachbach durch das wunderschöne Talplateau. Der teilweise morastig Weg verläuft erneut über den Bach und anschließend steil bergab durch verstärktes Grün. Nach einiger Zeit und einigen Höhenmetern im Abstieg über Wurzeln und Stein öffnet sich uns der Zamser Grund. Kurz bevor der Pfad in einen Wiesenweg übergeht schlängelt sich eine Schlange vor meinen Füßen entlang, was mich, nennen wir es, „erstaunt hat“. Über den kuzen Wiesenabstieg erreichen wir den Parkplatz am Zamsgatterl. Von hier laufen wir noch etwa 15 Minuten entlang des Schlegeis-Speichers in Richtung Staumauer, wo diese Rundtour endet.

Mein Fazit
In ihrer Gesamtheit ist die Große Rundtour rund um die Olpererhütte eine der schönsten Touren im Zillertal. Die Anzahl der Aussichtspunkte und die damit verbundene Vielfalt an Perspektiven auf die Zillertaler Hochalpen sowie den Schlegeis-Stausee sind wirklich bemerkenswert. Da in der Hauptsaison (Juli/August) insbesondere an der Hängebrücke nahe der Olpererhütte sehr viele Touristen (keine typischen Wanderer) sind, empfehle ich euch, diesen wunderschöne Flecken Erde in der Nebensaison zu besuchen. Die Brücke ist wirklich schön gelegen und bietet auch ein Traumfotomotiv, doch vergeht euch der Spaß, wenn Ihr hierzu bis zu einer Stunde anstehen müsst. Wir hatten Anfang September vormittags keine 5 Minuten dafür warten müssen. Wer tatsächlich nur zur Hängebrücke möchte, kann den verkürzten Aufstieg vom Parkplatz zur Olpererhütte hoch laufen. Wem diese Tour zu lang ist, kann ebenfalls an der Olpererhütte zum Parkplatz hinabsteigen.