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Hörnliweg

Der Hörnliweg: Spektakuläre Gratwanderung oberhalb von Zermatt zur bekannten Hörnlihütte am Fuße des mächtigen Matterhorns.

3-4h, 8,5km

Schwierig

Wanderstöcke (optional), Grödel (optional)

Juli – September

Mit dem Zug nach Zermatt. Da Zermatt autofrei ist, kann man mit dem Auto nur bis  zum Vorort Täsch anreisen und muss von dort mit Zug weiterfahren. Vom Bahnhof läuft man etwa 15min zur Matterhorn-Talstation, von wo es mit der Seilbahn zum Schwarzsee geht. Die Bergstation Schwarzsee ist Start- und Endpunkt dieser Wanderung.

Das Parkhaus in Täsch kostet 16 CHF pro Tag. Die Zugfahrt von Täsch nach Zermatt kostet 8,20 CHF pro Richtung. Das Seilbahnticket für Berg- und Talfahrt kostet 57 CHF.

5/5

Der Hörnliweg: Zum Fuße des Matterhorns

Der Hörnliweg ist ein alpiner Wanderweg in den Walliser Alpen oberhalb von Zermatt. Dieser führt vom Schwarzsee zur Hörnlihütte am Fuße des bekannten Matterhorns. Mit einer Höhe von 3260m liegt die Hörnlihütte in einem Bereich, in dem immer mit Schnee und Eis gerechnet werden muss. Im Frühsommer ist zudem mit Altschneeresten zu rechnen. Das heißt man sollte warme Kleidung dabei haben. Zudem ist es ratsam auch Grödel und Wanderstöcke mitzunehmen. Der Wanderweg ist zum Teil durch Seile, Treppen und Geländer entschärft und gut durch Wegweiser sowie eine weiß-blau-weiße Markierung im Fels gekennzeichnet. In höheren Lagen kann die Markierung auch durch Schnee bedeckt sein!

Die Bergstation Schwarzsee ist über eine Seilbahn von Zermatt aus erreichbar und kostet für Berg- und Talfahrt zusammen 57 CHF.

Tourenbeschreibung

Von Schwarzsee nach Hirli

Diese alpine Wanderung verläuft zunächst auf gleichem Pfad wie der Matterhorn Glacier Trail. Den Startpunkt bildet die Bergstation Schwarzsee, von wo aus wir das Matterhorn bereits sehen können. Von hier aus geht es einige Meter hinab zu einer Gabelung, wo wir den Pfad hinter der Werbetafel wählen, um dann leicht oberhalb des Schwarzsees zu laufen. Über einen ersten Satz Serpentinen geht es steil bergauf. Auf dem nun folgenden ersten Plateau dieser Tour können wir das Matterhorn dann das erste Mal in Gänze und glücklicherweise wolkenlos sehen. Ein weiterer Steilanstieg über Serpentinen leitet uns zur Weggabelung Hirli auf 2780m Höhe.

Weggabelung Hirli.

Grataufstieg

Der Wegweiser weist uns den Weg geradeaus Richtung Hörnlihütte. Nun steigen wir leicht über einen steinigen Pfad links um den Grat herum. Hier beginnt ein künstlich angelegter Abschnitt aus Metallgeländern und ziemlich durchsichtigen metallischen Bodenplatte. Beim Überqueren klappern und wackeln diese Platten, scheinen aber dennoch sehr stabil zu sein. Dennoch sollte man aufpassen, dass man nicht zwischen die Platten tritt, da diese nicht immer nahtlos ineinander übergehen. Nachdem wir diesen unerwarteten Abschnitt hinter uns haben steigen wir wiedermal in Serpentinen hinauf in den massiven Grat aus Felsen. Dabei wechseln wir von der Süd- auf die Nordseite des Grats.

Blick über den Grat zum Matterhorn.

Gemächliche Gratwanderung

Nun folgt ein Abschnitt des gemächlichen Anstiegs auf der sonnenabgewandten Nordseite des Grats. Hier finden sich noch so einige Schneeüberreste vor, bei dessen Durchquerung wir achtsam sein müssen. Teilweise sind die Pfade schmal, mit Schnee belegt und abrutschgefährlich. Nur wer sich sehr unsicher fühlt, kann hier natürlich auch auf Grödel zurückgreifen. Alles in allem jedoch noch nicht herausfordernd. Wir laufen nun direkt auf den sichtlich steilen Gratanstieg zu, auf dessen Rücken wir die Hörnlihütte bereits sehen können. Am Wegweiser vor dem folgenden versicherten Steilanstieg pausieren wir ein letztes Mal und erkunden den Weg aus der Ferne.

Grandioser Blick auf das Matterhorn vom Hörnliweg.

Versicherter Steilanstieg zur Hörnlihütte

Der letzte Abschnitt zur Hörnlihütte ist der anspruchsvollste dieser Tour. Gleich zu Beginn geht es nochmals steiler auf schmalen Pfaden bergauf als zuvor. Auch dieser Abschnitt verläuft zunächst auf der sonnenabgewandten Seite des Grats. Zur Unterstützung sind daher Seile gespannt, da dieser Weg noch teilweise mit Schnee bedeckt und sogar etwas vereist ist. Es herrscht Rutschgefahr, weshalb wir die Seile gerne nutzen. Einige andere Wanderer kehren hier bereits um. Wir steigen allerdings weiter auf und werden mit wahnsinnigen Ausblicken in die umliegenden Bergpanoramen belohnt. Zwischenzeitlich steigen einige Wolken aus den Tälern empor, was für eine besondere Atmosphäre sorgt.

Teilweise vereister Anstieg über den Nordgrat.

An einem Zwischensattel finden wir eine erste metallische Treppe vor. Weiter geht es felsig auf einen zunehmend schmaler werdenden Grat. Dieser ausgesetzte Weg bietet wahnsinnige Aussicht und einige schöne Aussichtsfelsen.

Aussichtsfelsen auf dem letzten Anstiegsabschnitt.

Nachdem wir die zweite Treppe passiert haben biegen wir alsbald auf die Südseite des Grats. Da wir mittlerweile eine Höhe von etwa 3000m erreicht haben, finden wir auch auf dieser sonnenzugewandten Seite viel Schnee vor. Der Pfad ist zunehmen nur noch durch Fußspuren zu identifizieren. Wir stapfen somit bei dünner Luft unserem Ziel weiter entgegen. Als wir das Dach der Hörnlihütte erkennen, wussten wir, dass wir es fast geschafft haben. Ein letzter Spurt steil hinauf bringt uns an den Fuß des Mattehorns auf 3260m Höhe.

Steile Pfade durch Schnee unterhalb der Hörnlihütte.

Am Fuße des Matterhorns

An der Hörnlihütte auf 3260m Höhe haben wir eine spektakuläre Aussicht. Wir können die 4000er Gipfel der Dufouspitze (4634m), des Liskamms (4527m), des Breithorns (4164m) sowie des Kleinen Matterhorns (3899m) erkennen. Zudem kann man die Landschaft des Matterhorn Glacier Trails gut erkennen, wenngleich nicht den exakten Weg.

Aussicht von der Hörnlihütte auf die 4000er Gipfel der Walliser Alpen.

Am Matterhorn (4478m) selbst können wir die Aufstiegsroute und das Biwak recht gut erkennen. Der Anblick aus dieser Nähe ist einfach magisch und glücklicherweise für diesen Moment vollständig wolkenfrei. Wir speisen auf der Hörnlihütte und genießen die Zeit hier oben. Der Abstieg erfolgt auf der Aufstiegsroute. Vorsicht ist geboten, da man durch das deutlich schneller Hinablaufen, auch schneller ausrutscht., wie es mir auch zweimal passiert ist.

Die Hörnlihütte auf 3260m.

Mein Fazit

Die Wanderung zur Hörnlihütte über den Hörnliweg ist für mich eine der spannendsten Wanderung rund um Zermatt. Es gibt keinen Trail der näher am Matterhorn verläuft als der Hörnliweg, das heißt, mit Ausnahme der Matterhornbesteigung, kommt man dem Walliser Wahrzeichen auf keine Tour näher als auf dieser. Zudem kann man auf relativ leichtem Weg auf über 3000m Höhe wandern. Eine Wanderkombination mit dem Matterhorn Glacier Trail ist für ausdauernde Wanderer ausdrücklich zu empfehlen. Kurzum: Ein absolutes Muss bei einem Zermattbesuch!